Lymphödem – Ursachen

Die Ursachen für ein Lymphödem sind vielfältig, die Zahl der Betroffenen geht Schätzungen zufolge allein in Deutschland in die Millionen.*

Unser Lymphsystem ist dem Herz-Kreislauf-System angeschlossen und erfüllt ebenso wichtige Funktionen für den Organismus wie das Herz-Kreislauf-System selbst. Als Teil des Immunsystems spielt es eine entscheidende Rolle. Sind wir gesund, gibt es kaum Gründe über das Lymphsystem nachzudenken. Es rückt erst in den Vordergrund, wenn es beeinträchtigt ist – bei einem Lymphödem zum Beispiel.

Aber was ist das eigentlich genau?

Ein Lymphödem entsteht dann, wenn die Lymphflüssigkeit nicht richtig abfließt und sich im Gewebe ansammelt. Das kann man mit einer Art Stau vergleichen. Arme und Beine schwellen an und es kommt zum Ödem – also zu einer chronischen Schwellung.
Mit der richtigen Therapie und einer positiven Einstellung gelingt es jedoch, den Alltag weiterhin so normal wie möglich zu leben. 

Denn so viel ist sicher:

Es gibt Wege, ein Lymphödem konstant zu halten und das Leben damit weiterhin zu genießen.


Haben Sie schon einmal über ihr Lymphsystem nachgedacht?
Das Lymphsystem kann mit einer „Sondermüll-Abfuhr“ verglichen werden, denn es transportiert Abfallstoffe aus dem Körper. Dazu zählen z. B. Eiweiß, Stoffwechsel-Schlacken und Entzündungsprodukte oder auch Fett im Bauchraum. Das Lymphsystem verläuft entlang der Blutgefäße und überzieht unseren gesamten Körper wie ein Netz.
Täglich transportiert es bis zu vier Liter gereinigte Lymphe in den Blutkreislauf zurück. Wird der Lymphfluss unterbrochen oder beeinträchtigt, kann sich ein Lymphödem bilden. Die Therapie-Möglichkeiten sind heutzutage vielfältig, so dass Sie auch mit Lymphödem ein fast gänzlich normales Leben führen können.

Etwa ein Drittel der Patienten haben eine angeborene Fehlbildung des Lymphsystems, das sogenannte primäre Lymphödem. Die verbleibenden zwei Drittel weisen ein sekundäres Lymphödem auf, das durch eine Schädigung der Lymphtransportfunktion aufgrund äußerer Einflüsse entsteht.

Bei einer Vielzahl an Lymphpatienten wird die Krankheit jedoch häufig nicht rechtzeitig oder gar nicht erkannt. Das gilt auch für das Lipödem, das keinesfalls mit Adipositas verwechselt werden darf. Lymph- und Lipödeme treten häufig auch in Kombination auf. Zur exakten Anzahl von Lipödem-Erkrankungen liegen derzeit keine wissenschaftlichen Daten vor. Mediziner gehen jedoch von einer geringeren Verbreitung aus. Schätzungen reichen von 250.000 bis nahezu einer Million Betroffener.

Aufgrund unzureichender Diagnose kommen therapeutische Maßnahmen oftmals nicht zum Einsatz. Mit schweren Folgen für die Patienten: Unerkannte und unbehandelt schreitet die Erkrankung weiter fort. Die Beschwerden nehmen zu und die Lebensqualität wird eingeschränkt.

*vgl. eurocom e.V. (2010): Lymphödem und Lipödem – Informationshandbuch
Quelle: www.medi.de